Die 100jährige Mathilde fährt Oldtimerfreunde mit elektrischem Antrieb
Friedrichshafen - das Verkehrshaus Luzern, mit 700.000 Besuchern jährlich eines der größten Museen der Schweiz, präsentiert sich erstmals auf der Klassikwelt Bodensee vom 17. bis 20. Mai 2012. Und es bringt Meilensteine der Automobilgeschichte zur Freude von Messeprojektleiter Roland Bosch mit an den Bodensee: Das 100 Jahre alte Elektrofahrzeug Mathilde ist nicht nur zu bestaunen, sondern lädt auch zu Fahrten ein. Bei der Mathilde handelt es sich um einen elektrogetriebenen Tribelhorn-Omnibus Baujahr 1912, den das Luzerner Luxushotel Schweizerhof einst als Shuttle-Bus für seine Gäste einsetzte. Moderne Elektromobilität, wie sie auf der gleichzeitig stattfindenden Messe the electric avenue gezeigt wird, hat also eine lange Tradition.
Dass diese alte Elektromobilität gerade bei den Oldtimer-Freunden in der Schweiz gefunden wird, ist nicht weiter verwunderlich. Der Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen Klaus Wellmann sagte vor Journalisten im Verkehrshaus in Luzern: „Die Schweizer haben viel früher als wir Deutschen den Wert alter Fahrzeuge erkannt und Oldtimer als Kulturgut gesehen. Von diesem Know-How profitieren wir.“ Diese Aussage untermauerte David Clavadetscher, der die gemeinschaftliche Präsentation von Schweizer Oldtimer-Freunden bei der Klassikwelt betreut. „In der Schweiz haben wir etwa 180 000 zugelassene Oldtimer. Im zehnmal größeren Deutschland gibt es etwa 800 000.“ Dieses Verhältnis zeige den hohen Stellenwert, den klassische Mobilität in der Schweiz genieße.
Die Klassikwelt Bodensee wartet auch in ihrer fünften Ausgabe mit einzigartigen Highlights auf. Am 20. Mai wird es auf dem Bodensee eine seltene Wasserlandung geben. Angekündigt hat sich die 75-jährige Do-24ATT. Insgesamt werden zur Klassikwelt Bodensee rund 750 Teilnehmer, darunter Aussteller, Clubs und Teams ein hochwertiges Angebot rund um das Thema Oldtimer und Teilemarkt präsentieren und verkaufen. Messechef Klaus Wellmann beobachtet, dass sich die Klassikwelt Bodensee vor allem in den vergangenen beiden Jahren von der interaktiven Mitmachmesse mit viel Bewegung und Benzingeruch auch zu einer attraktiven Verkaufsbörse entwickelt hat. Natürlich halten sich Oldtimerbesitzer immer bedeckt über ihr Garagengold, aber die Händler würden zufrieden über wachsende Geschäfte berichten, unterstreicht Klaus Wellmann. Insgesamt bewertet er die Entwicklung der Klassikwelt positiv. Stark präsentiert sich zur fünften Klassikwelt Bodensee die Schweiz. Das Verkehrshaus Luzern als größtes Museum der Schweiz will am Bodensee auf sich aufmerksam machen und Besucher nach Luzern locken. Das Verkehrshaus versteht sich als Themenpark, das nicht nur wie die Klassikwelt zu Wasser, zu Lande und in der Luft klassische Mobilität zeigt, sondern auch auf der Schiene, unter Wasser und als Seilbahn. „Wir haben über 10 000 Exponate in unserer Sammlung“, berichtet Daniel Geissmann, Leiter des Verkehrshauses Luzern. „3 000 davon sind derzeit in unseren Themenwelten zu sehen“. Neben der 100 Jahre alten Mathilde bringt er eine weiteres Highlight mit an den See: einen Aston Martin DB4 GT Zagato Baujahr 1959. Davon wurden nur 19 Exemplare gebaut.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Die Klassikwelt Bodensee 2012 findet von Donnerstag, 17. bis Sonntag, 20. Mai statt und ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 14 Euro, ermäßigter Eintritt 12 Euro für Mitglieder des ADAC, von Deuvet, DAVC und Besucher, die mit dem eigenen Oldtimer anreisen sowie für Schüler, Studenten, Jugendliche, Rentner, Behinderte, Wehrpflichtige, Gruppen ab 10 Personen.