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Volkswagen T1

Der VW-Transporter T1 begann seine einzigartige Karriere als VW-Bulli im März des Jahres 1950 im Volkswagenwerk Wolfsburg.

Volkswagen T1

VW Bus mit Charakter - Ein Bulli startet durch

Charakteristisches Merkmal des Volkswagen T1 ist seine Front mit V-förmig zulaufenden Sicken, der geteilten Frontscheibe und dem großen VW-Emblem. Für die gute Belüftung sorgten Schiebefenster mit Knebel-Rasten an Fahrer- und Beifahrertür sowie ein schmales Ausstell-Fenster pro Seite. Größtenteils wurde die Technik des Volkswagen T1 vom VW-Käfer übernommen. Mit Heckantrieb und luftgekühltem 4-Zylinder-Boxermotor leistete der T1 zu Beginn 25 PS. Die vordere Doppel-Kurbellenker-Achse und die hintere Pendel-Achse wurden mit Drehstäben gefedert, hinten je ein Drehstab rechts und links und vorn in Form von zwei Federpaketen übereinander. Der T1 war vorn und hinten mit Trommelbremsen ausgestattet und die selbsttragende Karosserie für die Aufnahme der über 900 Kilogramm Nutzlast mit Längen- und Querprofilen verstärkt. Das flach stehende Vierspeichenlenkrad des T1 fiel größer aus als das des VW-Käfers. Wer sich heutzutage noch einen T1 zulegen möchte, kann dies relativ problemlos tun, denn es gibt es zum Beispiel bei mobile.de auch Oldtimer, wie den begehrten Bulli.

Unglaubliche Erfolgsgeschichte

Der Absatz des VW T1 entwickelte sich dermaßen erfolgreich, dass die Produktion im März des Jahres 1956 vom Stammwerk Wolfsburg in das neue VW-Werk Hannover verlegt wurde. Zu den Bauformen des T1 zählen neben Pritschenwagen mit einfacher Kabine auch der Pritschenwagen mit Doppelkabine, der Kastenwagen ohne oder mit drei zusätzlichen Fenstern pro Seite, ein Kleinbus mit bis zu neun Sitzplätzen, 13 Fenstern inklusive Schwenkfenster in den Türen, ein Bus-Sondermodell "Samba" mit 23 und später 21 Fenstern und Faltschiebedach, Einsatzfahrzeuge (mitunter Krankenwagen mit Sonderaufbauten anderer Hersteller), Verkaufswagen mit Seitenklappe und Hochdach sowie dem Campingbus mit Camping-Ausstattung. Der VW T1 gilt als der erste VW-Bus, der offiziell als Transporter bezeichnet wurde. Nach dem Käfer zählt der VW T1 zu der zweiten Baureihe des VW-Werkes und wird bis zum heutigen Tag als VW T5 und T6 hergestellt. Die Entwicklung des T1 begann ab dem Jahr 1949. 1950 wurde der legendäre T1 dann zur Marktreife gebracht. Zu seiner Bauzeit Marktführer gilt der T1 als Symbol des Wirtschaftswunders und auf seiner Basis wurde eines der ersten Reisemobile entwickelt.

Ein Spitzname und seine Geschichte

Die Entstehung des Spitznamens Bulli kann bis heute nicht eindeutig belegt werden. Eine Version der Geschichte führt den Namen Bulli auf eine Verbindung der ersten Buchstaben von "Bus" und "Lieferwagen" zurück. Eine andere Erklärung ordnet den Namen Bulli dem Adjektiv "bullig" zu, das VW-Mitarbeiter bereits während der T1-Entwicklung benutzt haben sollen. Bis zum Jahr 2007 war es dem Automobil-Konzern VW nicht möglich, den Namen Bulli offiziell zu nutzen, da die Kässbohrer Geländefahrzeug AG die Namensrechte innehatte. Im Zuge des 60. Jubiläums der berühmten VW-Baureihe verkaufte das Unternehmen Kässbohrer die Erlaubnis an VW, den Namen Bulli verwenden zu dürfen. Im englischen Sprachraum hat sich der Begriff "Splittie" aufgrund der geteilten Frontscheibe für die erste VW-Busreihe T1 durchgesetzt, da das Wort "Bully" im Englischen für den Begriff Tyrann steht und ist somit nicht positiv behaftet ist.

Bester Freund und zuverlässiger Begleiter

Im Werk Wolfsburg und im Volkswagenwerk Hannover liefen ab dem Jahr 1956 insgesamt 1,8 Millionen T1 in unterschiedlichen Variationen vom Band. Mit Beginn der VW T2 Produktion im VW Werk Hannover wurde die Produktion des VW T1 im Jahr 1967 endgültig eingestellt. Nur sehr selten in der Automobil-Geschichte erlangte ein Nutzfahrzeug so viele Sympathien wie der VW T1, Typ 2, der obendrein eine eigene Fahrzeug-Gattung prägte. Ob als Familienfreund, als Hippie-Traum, als Surfer-Behausung, oder Handwerkers bester Kumpel: Der VW Bulli genoss die Gunst ganz unterschiedlicher Personen und so unterschiedlich die VW T1 Besitzer und ihre Zwecke auch ausfielen. Eines haben sie gemeinsam: Der VW Bulli ist für seine Inhaber weit mehr als die Summe seiner Komponenten und ist für viele Personen sogar Teil einer ganzen Lebensphilosophie. Bis heute ist der T1 echter Kult und sein Liebhaberpreis ist längst schon in die Höhe geschossen.

Bild: Copyright Alle Rechte vorbehalten von Patrick Mollema


Weblinks zu Volkswagen T1

http://www.vw-bulli.de/geschichten